Mamma Mia – Könnte Künstliche Intelligenz ABBA Hits schreiben?
„Gimme, gimme, gimme“ schallt es aus den Boxen und auf den Leinwänden tanzen die Avatare von ABBA, als Björn Ulvaeus, Mitglied wohl der legendärsten Popgruppe aller Zeiten, die Bühne unter tosendem Applaus betritt. Und ich gebe zu, ich habe ein wenig Gänsehaut. Die Weltausstellung der Digitalisierung DIGITAL X am 20. September 2023 im Media-Park, in direkter Nachbarschaft zum Zurich Campus, stand unter dem Titel „Be digital. Stay human“ und Björn ist einer der Zugpferd-Redner. Die bekannt frische Anmoderation von Barbara Schöneberger und der strahlende Kölner Himmel geben dem Auftritt des legendären Musikers den perfekten Rahmen. „Was ihr gerade gesehen habt, ist ein Ausschnitt vom Avatar-Konzert in London“ steigt Björn in seinen Vortrag ein. „Hochauflösende digitale Kopien der vier Mitglieder von ABBA mit Hilfe von KI. Um Verwirrung zu vermeiden, ich stehe wirklich hier“, scherzt Björn und alle lachen. „Wie wichtig ist die menschliche Geschichte hinter den Erfolgen von ABBA?“ hinterfragt Björn seine eigene Erfolgsstory und stellt sich die Frage ‚Könnte KI heute die gleichen Megahits komponieren wie seinerzeit das geniale Songwriter-Duo Benny und Björn?‘.
Ein neues Album nach fast 40 Jahren
Für Björn waren es die schönen Momente im Studio, als Agnetha und Frida die neuen Songs eingesungen haben und das enge Band zwischen den Vieren, die dies alles überhaupt erst möglich gemacht haben. Wie Phönix aus der Asche und zur Freude aller Fans veröffentlichten ABBA 2021 ganz überraschend ihr sehr erfolgreiches Comeback-Album „Voyage“. Damit haben ABBA wie keine Band je zuvor den Bogen in die digitale Gegenwart geschlagen.
Björn holt weit aus und erzählte die Entstehungsgeschichte der schwedischen Band, die bereits Ende der 60er Jahre begann. Ohne die enge Freundschaft über all´ die Jahre wäre das Comeback in der Digitalen Welt wohl nicht möglich gewesen. Der Prozess, einen Song zu schreiben, sei eine längere Entstehungsgeschichte aus persönlichen Erlebnissen, Inspirationen und der Kreativität im Team mit Benny verrät Björn. Und genau das spiegeln die neuen Songs wider.
Junge Avatare stehen für die Band auf der Bühne
Das neue Album sollte nach Björns Vorstellungen auch mit Konzerten begleitet werden. Aber da alle Bandmitglieder mittlerweile weit über 70 sind, waren sie sich schnell einig: „Eine Tour war keine Option, wir sind alle etwas älter geworden“ schmunzelnde Björn. So wurde die Idee geboren, junge Avatare der Vier mit einer Live- Band auf Tour zu schicken. „Wir haben lange überlegt, ob wir im aktuellen Alter auftreten sollten oder doch lieber wie damals“ sinnierte er über die technischen Möglichkeiten und begründete die getroffene Entscheidung mit „Hey, wer möchte nicht gerne wieder jung sein?“. Das Auditorium applaudiert und lacht mit Björn.
Benny und Björn haben die Möglichkeiten der Computertechnik und von KI geschickt genutzt, verjüngte Ebenbilder auf die Bühne zu stellen – ABBA als Band von damals in die Gegenwart zu holen. Das Ergebnis und der Erfolg der Shows, die aktuell in London in einer eigens gebauten Voyage-Arena stattfinden, können sich sehen lassen. Ohne Zweifel haben die technischen Möglichkeiten geholfen, ABBAs Erfolge in die Gegenwart zu verlängern. Aber allein durch KI, ohne Agnetha, Benny, Björn und Anni-Frid, die dem ganzen Projekt ihre Seele geben, wäre dies zweifelsohne nicht möglich. „Es geht um Menschlichkeit“ fasst Björn am Ende zusammen und lässt uns unter großem Applaus zurück.
Wladimir Klitschko sucht verschleppte Kinder in Russland
Ebenso emotional und berührend war der Auftritt von Wladimir Klitschko, der extra aus Kiew angereist war, um als Botschafter für die Ukraine vom Leid der Menschen im Kriegsgebiet zu berichten. Wichtig für ihn, weiter für Freiheit zu kämpfen und dass wir im Westen nicht vergessen, was für ein Leid dort geschieht. Klitschko merkt an, dass kaum einer von den bewegenden Schicksalen der nach Russland entführten ukrainischen Kinder weiß -ihren Familien und ihren Rettern. Darüber hat er zusammen mit Hilfsaktivistin Tatjana Kiel, die mit in der Talkrunde saß, das Buch „Gestohlene Leben“ geschrieben. Die Verbindung zur Digital X stellte er mit seinen Berichten zum Missbrauch und der Manipulation durch die russischen Medien her.
George Clooney sorgt für Begeisterung
Nach diesen beiden emotionalen Programmpunkten wird der anschließende Auftritt von Megastar und Schauspieler George Clooney ja schon fast zur „Randnotiz“, Die vielen Fans hält es nicht mehr auf den Sitzen. Wir erleben einen sehr sympathischen Clooney, der mit viel Selbstironie über seine Filmkarriere spricht, aber und auch sein Engagement für Menschenrechte betont. Das Publikum ist positiv überrascht. Ebenso wie die Moderatorin, die den Talk mit den Worten verabschiedete: „Danke, dass ihr alle da ward – kommt gut nach Hause, eure Barbara Clooney!“
Künstliche Intelligenz bei Zurich
Jetzt fragt ihr euch sicher, warum ich dort war. Als Teammitglied der Unternehmenskommunikation war die Digital X eine großartige Möglichkeit, über den Tellerrand schauen. Künstliche Intelligenz hat bei Zurich lange Einzug gehalten. In der Schaden-Dunkelverarbeitung werden Prüfungen mit Hilfe von KI durchgeführt: Haben die Kund:innen alle notwendigen Angaben eingetragen und sind diese plausibel im Zusammenhang mit dem Vorgang. Ebenso im Bereich Betrugsabwehr nutzt Zurich die Hilfe dieser Technik. Also, spannend zu sehen wie diese beindruckende Technik woanders eingesetzt wird.
KI ist nicht mehr aufzuhalten. Danke Johannes für den schönen Einblick von der Veranstaltung!