Erst Sekretärin, dann Scrum Master
Hi, meine Name ist Regina, ich bin 51 Jahre alt und seit rund 2,5 Jahren als Scrum Master im Team Agile & Scrum.
Davor war ich ungefähr 30 Jahre lang als Sekretärin und Assistentin in verschiedenen Unternehmen und Bereichen tätig. Diese Tätigkeit erforderte immer viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit Kolleginnen und Kollegen und natürlich auch im Umgang mit meinen jeweiligen Vorgesetzten. Strukturiert arbeiten, unternehmerische Denke und das „Auf-den-Punkt-Bringen“ waren hierbei das A und O.
Vor drei Jahren betonte mein Vorgesetzter mein Weiterentwicklungspotenzial und dass er mich nicht von bestimmten neuen Möglichkeiten ausschließen wolle. So begab ich mich mit dem Workshop von J2C in Berlin, wo auch viele andere Kolleginnen und Kollegen waren, auf die Reise in die agile Welt.
Bei den Themen rund um das agile Arbeiten, Design Thinking und Scrum fing ich Feuer und ich bekam die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeit der Scrum Master zu gewinnen. Die Arbeit der Scrum Master hat viele Aspekte, die auch im Sekretariat und in der Assistenz wichtig sind. Von straffer und strukturierter Organisation über Mitarbeitenden-Betreuung bis hin zu mutiger, offener Kommunikation speziell mit Vorgesetzten, sind diese Skills auch wichtig für die Arbeit als Scrum Master.
Was soll ich sagen? Es war um mich geschehen. Der Leiter des Scrum Master Teams stimmte meiner Ausbildung (in Teilzeit) zu und ich arbeitete einige Monate vormittags im Scrum Master Team und nachmittags für meinen Chef im Sekretariat. Ich glaube, das war die härteste Zeit meines Arbeitslebens. Aber es lohnte sich. Nach einigen Monaten entschied ich mich, komplett in das Scrum Master Team zu wechseln. Sowohl für meinen Vorgesetzten als auch für mich war das eine relativ harte Entscheidung, war ich doch mit Leib und Seele Sekretärin gewesen und habe ihn auch in dem Sinne mit vollster Kraft unterstützt. Stolz war er, dass er seiner Sekretärin die Möglichkeit zur Weiterentwicklung in einem neuen Aufgabenbereich gab und ich, weil ich mit Ende 40 noch einmal die Chance wahrnahm, etwas völlig anderes zu tun. Eine Nachfolgerin für mich im Sekretariat wurde gefunden und nun konnte ich mit Vollgas meiner neuen Berufung nachgehen.
Es ist für mich immer noch eine Herausforderung, neue Teams oder neue Themen innerhalb und außerhalb des Agile & Scrum Teams zu übernehmen. Den Job der Sekretärin konnte ich nach den vielen Jahren der Berufstätigkeit in dem Bereich „aus der Lamäng“ ausfüllen, im neuen Job ist das noch nicht so. Ein kontinuierliches Lernen ist unabdingbar und macht mir unendlich Spaß. Und heute bin ich mit Leib und Seele Agilist.
Ich habe gelernt, dass man auch im Alter von 50+ die Chance wahrnehmen sollte, sich weiterzuentwickeln. Es lohnt sich!
Hey Regina, danke für dein Bericht! Zeigt das Thema Mut noch mal anders.
Und wenn ich mir ein Wortspiel mit der aktuellen Mut-Challenge erlauben darf – Enough, Let’s Move On (to a new position). 😉
Toller Karriereweg und eine spannende, neue Aufgabe! Weiter so!