Digitale Transformation. Weder Trend. Noch Flop.
Kürzlich erreichte mich angesichts der massiven Digitalisierungsvorhaben in unserem Unternehmen die Frage, ob man im Unternehmen denn “ jeden Trend mitmachen müsse?“. „Digitale Transformation“ ein Trend? Noch schlimmer: vielleicht ist sie sogar ein Flop? Die Google-Suche mag die These auf den ersten Blick stützen: „Digitale Transformation“ ergibt da aktuell rund 367.000 Treffer. Nun ja. Ein Kochtopf namens „Thermomix“ schafft es auf satte 3,34 Mio. …
Doch hier zeigen sich die Grenzen einer oberflächlichen Google-Suche. Denn genau betrachtet ist das Gerät exakt die Dreidimensionalisierung der Digitalisierung: analoges Kochen wird durch digitale „Guided-Cooking“-Funktionen plötzlich effizienter, nutzerfreundlicher und – manche meinen dies – ‚sexy‘. Doch was bleibt ist die Erkenntnis: die digitale Transformation ist kein Trend. Schon gar keine Moderescheinung. Und erst Recht kein Flop.
Die Digitalisierung verändert unseren Alltag, unser soziales Gefüge, die Wirtschaft – und den Menschen selber. Vor allem fällt oft gar nicht auf, dass es sich bei der Digitalen Tansformation eigentlich gar nicht um eine „Transformation“ im engeren Sinne handelt. Denn die definiert sich durch einen Start- und Endpunkt. Und genau diesen „Endpunkt“ im Sinne eines „wir machen das jetzt, und danach haben wir erstmal Ruhe“ wird es bei der Digitalisierung nicht geben. Wer diese trügerische Hoffnung verbreitet, der lügt oder, was noch viel schlimmer wäre, hat keine Ahnung. Denn: Technologische Entwicklungen vollziehen sich grundsätzlich exponentiell. Wohl deshalb wird die Digitalisierung von vielen als besonders disruptiv empfunden. Gute Chancen auf gesellschaftliche und individuelle Akzeptanz hat das technisch Machbare aber meist dann, wenn die Veränderungen als nutzwertbringend eingestuft werden.