Zielgruppen verstehen: Wer ist noch gleich diese Generation Z?
Mein Name ist Okan Kara, ich bin 24 Jahre alt und bin damit Teil der Generation Z. Anfang diesen Jahres habe ich meine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen beendet. Seit September 2017 studiere ich Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie und arbeite nun als „Student@Zurich“ im Team Zielgruppenmanagement. Während meiner Ausbildung habe ich bereits in vielen Teams und Abteilungen mitarbeiten dürfen. Jetzt arbeite ich in einer Einheit, die etwas „anders“ ist.
Zielgruppenmanagement@Zurich: Was ist das?
Wie der Name schon verrät beschäftigen wir uns im Team mit ausgewählten Zielgruppen. Zurich hat Kunden in zahlreichen Lebensphasen. Deshalb beschäftigen wir uns damit, bestimmte Kunden- und Interessensgruppen besser zu verstehen. Für sie wollen wir bedarfsgerechte Lösungen, hilfreiche Services und die passende Ansprache entwickeln. Bei mir im Team betrachten wir dabei zwei Zielgruppen: junge Leute aber auch kleine und mittelständische Unternehmen. Beide ticken auf ihre eigene Weise und benötigen eigene Versicherungslösungen. In einem ersten Schritt haben wir uns dazu entschieden den Fokus zunächst auf „junge Leute“ zu legen. Der Grund dafür ist einfach: die meisten Teammitglieder sind wie ich Teile dieser Zielgruppe – daher können wir uns gut mit ihr identifizieren.
Wer sind eigentlich diese „jungen Leute“?
Für uns sind das Personen im Alter von 18 – 29 Jahren. In diesem Zeitraum befinden sich junge Menschen in einer Lebensphase, in der sich ihre Lebenssituationen – und ihre Bedürfnisse – ständig verändern und sie mit neuen Fragestellungen konfrontiert werden. Angefangen beim Schulabschluss, über das Studium oder die Ausbildung bis hin zum Berufseinstieg und der Gründung einer eigenen Familie. Das sind alles einschneidende Ereignisse, bei der eine Versicherung unterstützend zur Seite stehen kann. Die aktuell 18-29-Jährigen sind ein Mix der Generationen GenY (geboren 1980 – 1994) und GenZ (geboren 1995 – 2010). Doch was macht sie aus? Wie ticken sie? Wie kann man sie am besten auf Versicherungen aufmerksam machen? Bei unseren Gesprächen mit beiden Zielgruppen wurde eins klar: Es lassen sich deutliche Unterschiede zwischen den beiden Generationen (Y/Z) erkennen.
Die Generation Z ist doch langweilig, oder nicht?
Viele Erkenntnisse haben uns überrascht. Wusstet ihr beispielsweise, dass die GenZ‘ler wieder konservativer sind als ihre Vorgänger? Außerdem halten sie mehr an traditionellen Werten fest als die Generation Y. Sie versuchen ihre Freizeitgestaltung mit sinnvollen Projekten zu gestalten und haben weniger Lust auf Clubs als ihre Vor-Generation. Und wenn es einen Grund zum Trinken gibt dann nach dem Grundsatz: „Der erste, der nach seinem Handy greift gibt eine Runde aus!“ Diese Lebensweise widerspricht derer, die wir durch die Generation Y kennengelernt haben. Auch als es um die Jugendsprache der aktuellen Generation Z ging konnten wir uns das ein oder andere Mal ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ausdrücke wie „Heute gehen wir essen, auf deinen Nacken“ (Heute gehen wir auf deine Kosten essen) oder „Mach‘ kein Auge“ (abgeleitet aus dem arabischen Aberglauben mit der Bedeutung: Sei nicht so neidisch, missgünstig) waren scheinbar nur mir als einzigem GenZ‘ler geläufig. Und dass, obwohl die meisten meiner Kollegen und Kolleginnen doch kaum älter sind als ich.
Agile Arbeitsmethode „Scrum“ statt der Wasserfallmethode
Review, Retro, Planning, Daily – sagen euch diese Begriffe etwas? Wenn ja, dann seid ihr schon weiter als ich an meinem ersten Tag im neuen Team. Diese aufgezählten Begriffe sind Instrumente aus der agilen Arbeitsmethode „Scrum“, die wir in unserem Team täglich anwenden. Bisher war mir lediglich die Wasserfallmethode aus dem Projektmanagement bekannt. Bei Scrum sieht die Vorgehensweise allerdings anders aus: Grundbausteine eines erfolgreichen Scrumprozesses sind Teamarbeit, kurze Feedbackschleifen, hohe Reaktionsfähigkeit bei Änderungswünschen und eine kontinuierliche Prozessverbesserung. Diese Arbeitsweise eignet sich für uns am besten, da wir die Bedürfnisse unserer Zielgruppen bei der Entwicklung von Lösungen in den Vordergrund stellen möchten.
Mir persönlich fiel das Umdenken in die neue Arbeitsweise am Anfang eher schwer, da sie mir noch unbekannt war. Gleichzeitig ist es aber auch sehr spannend, die neue Arbeitsmethode auszuprobieren und dabei neue Erfahrungen zu sammeln. Die wichtigste Ressource für diese Arbeitsweise in unserem Team dürfen wir nicht vergessen: Post-it’s! Ohne sie wären wir definitiv aufgeschmissen. Die nutzen wir nämlich ständig um die Transparenz in unserem Team zu fördern und sie halten unsere Ziele und Aktivitäten übersichtlich auf Wänden fest.
Wie geht es jetzt weiter?
Auch wenn das alles für mich am Anfang ungewohnt war, kann ich mir jetzt kaum noch einen anderen Arbeitsalltag vorstellen. Ich freue mich schon auf die weiteren Aufgaben und Initiativen – auch gemeinsam mit anderen Teams. Eins habe ich verstanden: Man kann die Bedürfnisse eines Kunden erst erfüllen, wenn man diese auch kennt. Dass ich selbst Teil der Zielgruppe bin, kann also nur von Vorteil sein.