Leidenschaft für das Fliegen – Hobby und Job perfekt verknüpft

Leidenschaft für das Fliegen – Hobby und Job perfekt verknüpft

Sobald das Wetter es erlaubt, will er nur eins: abheben. Sebastian Schneiders Leidenschaft ist das Fliegen. Schon früh machte er im Verein die Ausbildung zum Segel- und Motorflugpiloten.

Zurich, Hobbypilot Sebastian Schneider, Wipperfürth

Als Underwriter im Team Aviation habe ich Hobby und Job auf ideale Weise miteinander verknüpfen können. Mit 14 sah ich die entscheidende Information im Schaukasten des örtlichen Luftsportvereins schwarz auf weiß: Die Ausbildung zum Segelflieger kann mit 14 Jahren begonnen werden. Von da an stand mein Wunsch fest. Davon war ich sogar so überzeugt, dass ich noch nicht mal einen Schnupperflug gemacht habe, sondern als 14-Jähriger gleich mit Flugstunden für den sogenannten Luftfahrerschein für Segelflugzeugführer begonnen habe. Der erste Solostart ist schon sehr aufregend. Als Jugendlicher macht man sich gar nicht so viele Gedanken und geht ganz unbefangen an alles dran. Es war einfach nur ein überwältigendes Gefühl. Und das spüre ich bis heute. Segelfliegen – das ist für mich die faszinierende Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur.

 

Zeigen sich Schäfchenwolken am Himmel, kann es losgehen.

Denn dort, wo warme Luft aufsteigt, bilden sich Cumulus- Wolken. Und Segelflieger nutzen die Thermik, also von der Sonne erwärmte Luft, die vom Boden aufsteigt. Während des Gleitfluges versucht jeder Segelflieger Thermik zu finden und klettert mit ihr nach oben. Beim Streckenflug gleitet der Pilot zum nächsten Aufwind, gewinnt dort an Höhe und gleitet zum nächsten. Dabei ist nur der Wind zu hören und man sieht die Welt von oben wie bei einer Spielzeugeisenbahn. Man fühlt sich tatsächlich wie ein Vogel. Auch wenn ich heute aus Zeitgründen fast nur noch mit dem Motorflugzeug unterwegs bin, wird das Segelfliegen meine große Liebe bleiben.

 

Die Flugausbildung im Verein hat viele Vorteile.

Obwohl sie länger dauert als in gewerblichen Flugschulen, ist sie wesentlich kostengünstiger – nicht zuletzt, weil die Fluglehrer zumeist ehrenamtlich arbeiten. Mir ist erst später bewusst geworden, was ich dort neben dem Fliegen alles gelernt habe. Dazu gehört ein hohes Maß an Eigenverantwortung, auch für das sehr teure Fluggerät. Das technische Verständnis entwickelt sich durch die Wartung der Flugzeuge, denn im Verein packen alle mit an. Je nachdem, welche Aufgaben die Mitglieder zusätzlich übernehmen, reduzieren sich auch die Kosten. Das Vorurteil, Flugsport sei ein unerschwingliches Hobby, das sich nur wenige leisten können relativiert sich damit wieder. Wichtig ist mir auch immer das kollegiale Miteinander im Verein. Wer mit dem Segelflugzeug los will, braucht viele helfende Hände, um nach oben zu kommen. Dass man sich dabei gegenseitig unterstützt, ist selbstverständlich.

 

Fliegen als Beruf?

Dieser Gedanke kam mir irgendwann in den Sinn. Zu dieser Zeit war ich allerdings schon in der Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Damals dachte ich mir dann aber, wenn ich mein Hobby zum Beruf mache, habe ich kein Hobby mehr. Also blieb ich Freizeitpilot. Bei Zurich fand ich schließlich eine für mich ideale Kombination: Seit 2014 arbeite ich als Underwriter und Luftfahrtexperte im Team Aviation. Zeit fürs Fliegen bleibt für mich so nur noch am Wochenende, wenn das Wetter mitspielt. Dann nutze ich meist eins der Motorflugzeuge des Vereins, um eine Runde über die Heimat zu drehen. In 20 Minuten komme ich so zum Beispiel von Wipperfürth nach Leverkusen und zurück – ein kurzer Blick übers Haus, kurz den Kindern unter mir beim Spielen im Garten zuwinken – das ist Freiheit.

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